Stefanie Grenz gewinnt den Vorlesewettbewerb am Gymnasium Nordhorn

  • Die Siegerin!

Alles ist vorbereitet. Die Plakate sind befestigt, die Gestecke stehen auf den Tischen, die Stühle sind zurechtgerückt, das Mikrofon wartet auf die Leser. Die Aula des Gymnasiums ist bereit für die diesjährigen Klassensieger des Vorlesewettbewerbes.

Die Schulklingel ertönt, doch wo bleiben die Schüler? Die Ranzen stehen bereits im Vorraum der Aula! Warten! Doch da! Vorsichtig schauen die ersten Leser in den Vorraum. Eine Unsicherheit, die sich beim Vorlesen später kaum noch zeigt.

Frau Frost als Elternvertretern, Frau Büscher als Vertreterin der Stadtbibliothek, unsere Vorjahressiegerin Amelie Drechsler und die Deutschlehrerinnen Frau Focke und Frau Lindner warten bereits in der Aula auf spannende Geschichten und lebhafte Vorstellungen der mitgebrachten Romane.

Der Jury stehen am Dienstag, den 27. November, insgesamt 12 Klassensieger gegenüber, die allesamt begeistert am Vorlesewettbewerb teilnehmen. Eine unsagbare Stille begleitet das Lesen, alle hören gebannt zu und lauschen den Geschichten. Es sind Geschichten vom Teufel, der seinen Sohn auf die Erde entsendet, um das Bösesein zu lernen (Luzifer junior von Jochen Till). Von Caspar, dem sein kleiner Bruder auf mystische Weise entschwindet (Caspar und der Meister des Vergessens von Stefanie Taschinski). Und von vielen weiteren Figuren, die die Schüler fesseln und begeistern.

Souverän meistern die Schüler den Umgang mit dem Mikrofon. Sie durchbrechen die Stille schließlich durch Applaus und Jubeln. Die Aula ist erfüllt von einer freudig gespannten Atmosphäre, in der alle beieinander stehen. 

Nun ist die Jury gefragt. Nach der ersten Runde verlassen die Schüler die Aula, warten gespannt im Vorraum auf die Entscheidung. Wer darf den Fremdtext lesen? Wer hat die Chance, Schulsieger zu werden und sich somit für den Kreisentscheid zu qualifizieren?

Doch Vorlesen lässt sich nicht so einfach messen. Wir befinden uns nicht in einem sportlichen Wettkampf, bei dem Maßband und Stoppuhr sinnvolle Helfer sind. Trotzdem orientiert sich die Jury an klaren Kriterien zur Bewertung des Vorlesens. Wie sicher und flüssig liest der Leser, ist die Aussprache deutlich? Wird  eine sinngemäße Betonung und Stimmgabe umgesetzt? Ist der Vortrag atmosphärisch gut erfasst und umgesetzt? Ist die ausgesuchte Textpassage schlüssig? Stimmt die Zeitplanung? All dies sind nur einige Kriterien, die den Schülern aus den Klassenwettbewerben bereits bekannt sind. Sie haben sich intensiv und, man kann sagen, professionell vorbereitet.

Fünf Schüler kommen schließlich in die zweite Runde und begegnen nun dem neuen Roman „Die Mitternachtstür“ von Dave Eggers. Ein Text, der den Schülern noch nicht bekannt ist. Frau Hilbers, die Fachobfrau Deutsch, stellt den Roman kurz vor und führt die Leser durch ihr Vorlesen in den Roman ein. Und nun sind die Schüler gefordert. Die gekennzeichneten Abschnitte werden nacheinander gelesen und wieder erfolgt im Anschluss daran eine Pause. Die Jury berät sich, die Schulsiegerin des Gymnasiums Nordhorn für das Jahr 2018 steht schon bald fest.

Es ist eine ganz knappe Entscheidung, aber Stefanie Grenz aus der Klasse 6D kann die Jury schließlich von sich überzeugen. Sie wird das Gymnasium im nächsten Jahr beim Kreisentscheid in der Stadtbibliothek vertreten. Auch dort wird sie es hoffentlich schaffen, die Texte mit einer solchen Souveränität, Lebendigkeit und dem Gespür fürs Detail vorzulesen. Wir wünschen ihr schon jetzt viel Freude beim Lesen und besonders viel Erfolg beim Wettbewerb!

Ein herzlicher Dank geht an alle fleißigen Leserinnen und Leser aus den 6ten Klassen und an alle Deutschlehrer und -lehrerinnen, die diesen Wettbewerb so engagiert vorbereitet und gestaltet haben.  Ein weiterer Dank gilt dem Förderkreis des Gymnasiums Nordhorn, welcher auch in diesem Jahr die Büchergutscheine für alle Klassensieger finanziert hat. (Anne Hilbers)